Anklage gegen Hooligans wegen Volksverhetzung

Ulm. Stuttgart

Gegen neun junge Männer im Alter zwischen 17 und 29 Jahren hat die Staatsanwaltschaft Ulm wegen Volksverhetzung Anklage zum Jugendrichter des Amtsgerichts Ulm erhoben.

Ihnen wird zur Last gelegt, Anfang April diesen Jahres während der Zugfahrt von Stuttgart nach Ulm rassistische, antisemitische Gesänge angestimmt und Parolen skandiert zu haben. Zuvor waren die Angeschuldigten als vermeintliche Fußballfans beim Oberligaspiel Stuttgarter Kickers II gegen SSV Ulm 1846. Auf der Rückfahrt wurden sie nach einer verbalen Auseinandersetzung mit türkischen Gästen eines Imbissstandes am Bahnhof Ebersbach von Polizeibeamten in einem eigenen Zugabteil separiert. Dennoch konnten – so der Anklagevorwurf – die von ihnen gesungenen Hetzlieder von anderen Fahrgästen wahrgenommen werden. Ungeachtet des Hinweises der Polizeibeamten, dass es sich beim öffentlichen Absingen der Hetzlieder um Straftaten handele, wurden diese bis zum Ende der Zugfahrt in Ulm immer wieder angestimmt.