68-Jähriger nach Beilwurf auf Polizisten vorläufig untergebracht

Ulm. Blaustein

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm ordnete das Amtsgericht Ulm die vorläufige Unterbringung eines 68 Jahre alten Mannes, der zwei Ulmer Polizeibeamten mit einem Holzbeil attackiert habe, in einem psychiatrischen Krankenhaus an.

In den frühen Morgenstunden des 26.09.2008 riefen Familienangehörige des Beschuldigten Polizeikräfte in die Wohnung des 68-Jährigen zu Hilfe, da dieser sehr aggressiv gewesen sei und ein Beil mit sich geführt habe. Als die beiden Polizisten deeskalierend einzugreifen versuchten, habe der Beschuldigte - im Zustand einer schweren Psychose - ein etwa ein Kilogramm schweres Holzbeil unvermittelt nach diesen geworfen. Die beiden Beamten wurden glücklicherweise nicht verletzt, da sie dem geworfenen Beil gerade noch ausweichen konnten.

Nach den bisherigen Ermittlungen wird dem Beschuldigten versuchter Totschlag zur Last gelegt, da er im Falle eines Treffers mit dem Beil schwerste Verletzungen und den Tod der Beamten jedenfalls billigend in Kauf genommen habe. Dabei besteht jedoch Grund zur Annahme, dass der 68-Jährige bei der Tat nicht oder nur vermindert schuldfähig gewesen ist. Wegen der vorliegenden Gefährlichkeit des Beschuldigten für die Allgemeinheit erfolgte dessen vorläufige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.