Frau übergießt schlafenden Ehemann mit kochendem Wasser - Anklage wegen versuchten Mordes

Ulm. Göppingen

Die Staatsanwaltschaft Ulm hat gegen eine 64 Jahre alte Göppingerin Anklage zur Schwurgerichtskammer des Landgerichts Ulm wegen versuchten - heimtückischen - Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung erhoben.

Der Frau wird zur Last gelegt, sie habe an einem Tag gegen Ende Mai diesen Jahres versucht, ihren Ehemann zu töten. Aus anhaltender Verärgerung über die zurückliegenden jahrelangen Auseinandersetzungen in der bereits 40 Jahre andauernden Ehe, wodurch sie sich zurückgesetzt und beleidigt gefühlt habe, habe sie über dem Kopf ihres schlafenden Ehemanns etwa drei Liter kochendes Wasser ausgeschüttet. Der Mann erlitt hierdurch Verbrühungen 2. und 3. Grades im Gesichtsbereich sowie am Oberkörper, wovon insgesamt mindestens 20% der gesamten Hautoberfläche betroffen waren. Unmittelbar darauf habe die Frau zunächst mit einer Krücke und später noch mit einem Baseballschläger auf den Mann eingeschlagen, welchem es jedoch gelang, ihr diese Gegenstände zu entwinden. Aufgrund der Verbrühungen musste der Mann über Monate hinweg stationär in einer Spezialklinik sowie einer Rehabilitationseinrichtung behandelt werden.

Die 64-Jährige räumt den Tatablauf ein, bestreitet aber eine Tötungsabsicht. Die Anklagebehörde hingegen geht davon aus, dass die Frau möglicherweise im Zustand der verminderten Schuldfähigkeit billigend in Kauf genommen hat, dass ihr Ehemann durch die verschiedenen Verletzungshandlungen zu Tode kommt. Nach einer seitens der Staatsanwaltschaft Ulm in Auftrag gegebenen Begutachtung der Frau war diese zur Tatzeit jedenfalls nicht schuldunfähig. Die nicht vorbestrafte Frau befindet sich seit Ende Mai in Untersuchungshaft.