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Anklage gegen 44-jährigen Soldaten wegen Geiselnahme in einem UImer Café

Datum: 26.06.2024

Kurzbeschreibung: 

Anklage gegen 44-jährigen Soldaten wegen Geiselnahme in einem UImer Café

 

Ulm.

Gegen einen 44 Jahre alten Mann aus Nordrhein-Westfalen hat die Staatsanwaltschaft Ulm Anklage zur Großen Strafkammer des Landgerichts Ulm wegen des Verdachts der Geiselnahme erhoben.

Nach dem Anklagevorwurf hatte der Soldat spätestens am 26. Januar 2024 den Entschluss gefasst, in Ulm mehrere Personen in seine Gewalt zu bringen, mit dem Tode zu bedrohen und so die einschreitenden Polizeibeamten während der laufenden Geiselnahme zu einem finalen Rettungsschuss zu zwingen. Die Gefährdung der Geiseln habe er dabei in Kauf genommen. In Ausführung seines Planes habe der Mann am Abend des 26. Januar 2024 am Ulmer Münsterplatz ein Café betreten, wobei er eine täuschend echte Pistolenattrappe sowie einen nicht funktionsfähigen Nachbau eines Maschinengewehrs bei sich geführt habe. Er habe die Gäste wie auch die Mitarbeitenden des Cafés – insgesamt 12 Personen – als Geiseln genommen und bedroht, zugleich aber auch aufgefordert, die Polizei zu rufen. Bis auf eine Geisel habe er dann die anderen Personen nach und nach gehen lassen. Mit der letzten Geisel - einer Cafémitarbeiterin -  habe er sich dann nach draußen begeben, wobei er ihr die Pistolenattrappe von hinten gegen den Nacken gehalten habe. Wie von ihm erwartet eröffneten die vor Ort eingesetzten Polizeibeamten das Feuer, woraufhin der Angeschuldigte selbst getroffen und schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt wurde. Sämtliche Geiseln blieben unverletzt. Der 44-jährige Soldat befindet sich seither in Untersuchungshaft. Er macht bislang von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Gutachterlich beraten geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Angeschuldigte die Tat im Zustand der erheblich verminderten Schuldfähigkeit begangen habe, weshalb auch seine dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angestrebt wird.

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