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Gemeinsame Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart und der Staatsanwaltschaft Ulm
Datum: 11.09.2025
Kurzbeschreibung:
Staatsschutzzentrum Baden-Württemberg übernimmt Ermittlungen nach Angriff auf Unternehmen in Ulm
Nach dem Angriff auf ein in Ulm ansässiges Unternehmen am 8. September 2025 übernimmt das Staatsschutzzentrum bei der
Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart die Ermittlungen. Die bisherigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Ulm und des Staatsschutz- und
Anti-Terrorismuszentrums beim Landeskriminalamt mit Unterstützung des Polizeipräsidiums Ulm ergaben Anhaltspunkte für einen
extremistischen Hintergrund der Tat. In diesem Zusammenhang ist insbesondere zu ermitteln, ob es sich bei der Gruppe um die
Tatverdächtigen um eine kriminelle Vereinigung gemäß § 129 Abs. 1 S. 1 StGB handelt.
Das Staatsschutzzentrum bei der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart kann herausgehobene Ermittlungsverfahren, denen eine extremistische
oder terroristische
Motivation zugrunde liegt, übernehmen. Das Ermittlungsverfahren richtet sich bislang gegen fünf bekannte und drei bis vier
weitere bislang noch unbekannte Tatverdächtige. Die fünf bekannten Beschuldigten mit irischer, britischer, spanischer und
deutscher Staatsangehörigkeit befinden sich seit dem 9. September 2025 aufgrund von Haftbefehlen des Amtsgerichts Ulm, die von der
Staatsanwaltschaft Ulm beantragt wurden, in Untersuchungshaft. Von der Staatsanwaltschaft Ulm beantragte Durchsuchungsbeschlüsse
wurden am gestrigen Mittwoch, 10. September 2025, vollzogen und insbesondere in Berlin Wohnungen von Beschuldigten durchsucht. Nach
derzeitigem Stand der Ermittlungen sollen die Tatverdächtigen am frühen Morgen des 8. September mit mitgeführten Werkzeugen
die Glasscheibe der Haupteingangstüre des in Ulm ansässigen Unternehmens eingeschlagen haben, um in das Gebäude zu gelangen.
Dort sollen sie mit Schlagwerkzeugen, beispielsweise mit einer Axt, einem Beil, einem Geißfuß sowie einem Hammer mehrere
Räume sowie technische Infrastruktur beschädigt haben. Außerdem sollen die Tatverdächtigen vor dem Gebäude
Rauchbomben gezündet sowie Farbschmierereien an der Außenfassade angebracht haben. Der entstandene Sachschaden beläuft sich
nach derzeitiger Schätzung auf eine Million Euro. Im seit Anfang des Jahres 2025 bestehenden Staatsschutzzentrum bei der
Generalstaatsanwaltschaft sind sechs Oberstaatsanwältinnen und Oberstaatsanwälte sowie ein Leitender Oberstaatsanwalt tätig.
Dieses arbeitet eng mit dem Staatsschutz- und Anti-Terrorismuszentrum (SAT BW) beim Landeskriminalamt zusammen, das wiederum die
polizeilichen Ermittlungen im betreffenden Verfahren führt.

